…Schwäche oder chronische Erkrankung
Die Sucht, wird nur ungerne als eine chronische Erkrankung von deren Betroffenen oder Angehörigen zur Kenntnis genommen. Eine Sucht macht sich erst dann erkennbar, wenn sich das Verhalten eines Menschen sichtbar verändert.
Dabei resultiert die Veränderung, aus der chronische Erkrankung der Sucht, nicht aus der Krankheit selbst.
Es ist durchaus möglich, als Abhängiger ein normales Leben zu führen. Du gehen zu Arbeit, hast eine Familie und deine Freizeit verbringst du mit deinen Freunden. Nichts deutet auf eine Erkrankung hin. Erst, wenn etwas offensichtliches oder gar gravierendes passiert, zieht man in Erwägung, es als Sucht zu bezeichnen.
Dem Eisberg ähnlich
Der Großteil dieses Eisbergs, (bis zu 90%), befindet sich unter Wasser. So lässt auch die Suchterkrankung, im Anfangsstadion nur einen kleinen Teil von sich blicken. Der problematische Teil, schlummert noch unter Wasser.
Wir tendieren dazu, jemandem einen schwachen Charakter, ein unmoralisches Verhalten oder eine schwere Lebenssituation zu zuordnen, bevor wir einsehen, dass er suchtkrank ist.
Belohnung und Belohnungsmechanismus
Der Ursprung, bzw. der Anfang der Sucht, liegt in unserem Gehirn. Dort befindet sich der sogenannte Belohnungsmechanismus. Dieser wird immer eingeschaltet, wenn wir uns etwas gönnen. Bei einem gesunden Menschen, reagiert dieser Mechanismus, indem er z.B. nach einer schweren Arbeit eine Ruhepause oder ein leckeres Essen genießt. Schönes Wetter, eine gesunde Familie oder ein Kompliment, sind Reize, die den Belohnungsmechanismus aktivieren.
Bei einem suchtkranken Mensch, haben die Suchtobjekte volle Kontrolle über den Mechanismus, die durch ihre Wirkung im Gehirn, die Zufriedenheit provozieren und auslösen.
Nach wiederholtem Konsum erkennt das Gehirn, dass Suchtobjekt als nützlich, willkommen und befriedigend, speichert dies und lässt das Verlangen danach immer größer werden.
Genau dieser Prozess, erschwert den Rücktritt in ein normales Leben.
Letztendlich, bleibt dem Suchtkranken nichts anderes übrig, als sich an die Krankheit anzupassen. Er versteckt sich, führt ein Doppelleben, wird in der normalen Umgebung immer einsamer und sucht sich ein anderes Umfeld. Von jetzt an, erhebt sich der noch schlummernde Teil des Eisberges aus dem Wasser und wird für jeden erkennbar . Angehörige, Arbeitskollegen und Freunde versuchen ihn zurecht zuweisen, versuchen ihn an seine Verpflichtungen zu erinnern oder aber versuchen ihm zu helfen. Aber meistens ist es schon zu spät.
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